GESCHICHTE der Schlossstraße 6
„Nichts war so abwegig wie der Gedanke an ein Museum, als der
Wittenberger Bürgermeister PFLUG e.V. im Sommer 1997 die
Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Vorderhauses Schlossstr. 6 für seine
Ausstellungen zur Verfügung stellte.
Inzwischen hat sich das Haus der Geschichte in den beiden Gebäuden des
städtischen Anwesens, das von 1759 bis 1945/46 der Familie Mahlendorff
gehörte, etabliert.
Als zweistöckiges Wohn- und Gasthaus 1872/73 an Stelle eines
Fachwerkbaus errichtet, waren hier in den Gast- und Nebenräumen seit
1953 bis zur "Wende" ein Kindergarten, danach wechselnde Nutzer
untergebracht.
Für die Lagerung von Möbeln des Sammlungs-fundus nutzte der Verein bis
2003 das zweistöckige Nebengebäude, das sich rechtwinklig an das
Vorderhaus anschließt. Um 1900 für eine Biergroßhandlung sowie eine
Mineralwasserfabrik errichtet, diente es bis Anfang der 1990er Jahre sowohl
gewerblichen Zwecken als auch zum Wohnen und stand dann jahrelang leer
mit den entsprechenden Folgen.
Im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" ließ die Stadt Wittenberg als
Eigentümerin 2002/2003 die Gebäude sanieren und modernisieren,
nachdem durch einen langfristigen Nutzungsvertrag mit PFLUG e.V. die
Zukunft des Hauses festgeschrieben worden war.
Der Verein selbst verantwortete die Renovierungsarbeiten und die
Umgestaltung von Ausstellungsräumen sowie der großen
tonnengewölbeartig gemauerten Keller, wobei ihn Wittenberger
Bildungsträger wie IB, BBW und BBZ maßgeblich unterstützten.
Der Hof wurde mit Hilfe der Strukturförderungsgesellschaft Wittenberg von
alten Schuppen und Remisen entkernt, neu gepflastert, begrünt und zu
einem zusätzlichen attraktiven musealen Veranstaltungsort, dem
"Museumshof", gestaltet.
Beispielhaft unterstützt wurde PFLUG e.V. dabei vor allem von der
Strukturfördergesellschaft Wittenberg (SFW) sowie von Wittenberger
Bildungsträgern wie dem Internationale Bund, dem Bildungszentrum für
Beruf und Wirtschaft e. V (BBW) und dem Berufsbildungszentrum Elbe
GmbH (BBZ). Spenden der Sparkasse Wittenberg, einschließlich ihrer
Stiftung, sowie der Firmen Hühnsch, Pilorz und Scheurell halfen beim
Innenausbau.
GESCHICHTE des Barockhauses
„Das rückwärtige, quer zur Hofachse stehende Haus ist ein Fachwerkbau
auf massivem Unterstock. Nach stilistischen Befunden (Lage im
Grundstück, Kubatur, Fassadengliederung, Baudetails) ist der Bau in das
1. Drittel des 18. Jahrhunderts zu datieren und als barock zu
charakterisieren. Im Stadtgebiet von Wittenberg gibt es kein weiteres
vergleichbar anschaulich erhaltenes Beispiel für diesen Typ barocker
Hofbebauung.
Die Einzigartigkeit des Objekts als Bautyp und die Qualität der erhaltenen
Details begründen hinreichend die Ausweisung als Baudenkmal im Sinne
des Denkmalschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt. Das Gebäude ist
von großem Wert für die Architektur-, Kultur- und Stadtbaugeschichte
Wittenbergs als materiell erhaltener Sachzeuge und als Objekt der
denkmaltopographischen Forschung.“ Gutachten Landesamtes für
Denkmalpflege Sachsen-Anhalt
Das in der Lutherstadt Wittenberg einzigartige innerstädtische barocke
Hofgebäude im Ensemble der Schlossstraße 6, Haus der Geschichte,
befand sich 2000 in einem bedauernswerten Zustand. Veranschlagte
Kosten in Höhe von 675.000,00 € für die Sanierung legten einen Abriss
nahe. Mit Blick auf den Wert des historischen Ensembles setzte sich die
Stadt Wittenberg als Eigentümerin des Barockhauses für seinen Erhalt ein
und veranlasste 2004 die ersten Bausicherungsmaßnahmen.
Ermutigt dadurch bemühte sich PFLUG e.V. im Herbst 2004 um die
Förderung der notwendigen Arbeiten zur Sanierung des barocken
Fachwerkbaus in 2005. Von den nunmehr veranschlagten Kosten in Höhe
von 270.000,00 € sollten neben 30.000,00 € Eigenleistungen 240.000,00 €
Fördermittel aufgebracht werden.
Nachdem der Verein bereits die erste Zusage von der Lotto-Toto GmbH
Sachsen-Anhalt für 75.000,00 € erhalten hatte, kamen Absagen vom Land
und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Um die bewilligten Lotto-Mittel jedoch im Interesse des geplanten
Vorhabens nutzen zu können, stellte die Stadt Wittenberg 100.000,00 € aus
der Städtebauförderungsprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz und
Stadtumbau Ost“ zur Verfügung. Die dennoch vorhandene Differenz musste
durch zusätzliche Eigenleistungen abgesichert werden, die letztlich über
10.000 Stunden betrugen und mit 96.000,00 € mehr als das Dreifache des
ursprünglich vorgesehenen Wertes ausmachten.
Beispielhaft unterstützt wurde PFLUG e.V. dabei vor allem von der
Strukturfördergesellschaft Wittenberg (SFW) sowie von Wittenberger
Bildungsträgern wie dem Internationale Bund, dem Bildungszentrum für
Beruf und Wirtschaft e. V (BBW) und dem Berufsbildungszentrum Elbe
GmbH (BBZ). Spenden der Sparkasse Wittenberg, einschließlich ihrer
Stiftung, sowie der Firmen Hühnsch, Pilorz und Scheurell halfen beim
Innenausbau.
PFLUG e.V. dankt allen, die den Erhalt dieser denkmalgeschützten
Bauwerke von 2004 bis 2008 förderten, durchführten und in vielfältiger
Form unterstützten. Durch ihre Unterstützung konnte ein historisches
Kleinod erhalten werden, das durch seinen speziellen Charme und
seine historische Einmaligkeit zur Bereicherung des Kulturtourismus
in Wittenberg beiträgt.
MUSEUM
Vier Säulen eines Museums Sammeln | Bewahren | Forschen | Vermitteln
Laut ICOM ist die wichtigste Aufgabe eines Museums, seine Sammlungen für die Zukunft zu
bewahren. Sie mit Hilfe von Forschung, Bildungsarbeit, Dauer- und Sonderausstellungen für die
Entwicklung und Verbreiterung von Wissen zu nutzen.
IMPRESSUM
PFLUG e.V.
Schlossstraße 6
D-06886 Lutherstadt Wittenberg
Museum Tel:
03491-40 90 04
Büro Tel:
03491-66 94 52
e-mail:
service@pflug-ev.de
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Vorsitzender:
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Stellvertreter:
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Direktorin HdG:
Dr. Christel Panzig
Direktion:
N. Klose-Hänsch
Haftung:
Datenschutz;
Öffnungszeiten:
Mittwoch - Sonntag:
11:00-17:00 Uhr
Feiertags:
11:00-17:00 Uhr
Öffnungszeiten Wintermonate
01. November - 28. April
Mi - So:
11:00 - 17:00 Uhr
Wissenschaftlicher Beirat
Vors. des Beirates
:
Prof. Dr. Peter Hertner Martin-Luther-Universität Halle
Vors. des Beirates:
Prof. Dr. Wolfgang Benz TU Berlin
Prof. Dr. Konrad Breitenborn LHB Sachsen-Anhalt
Dr. Ronald Hirschfeld Bundeszentrale für politische Bildung
MdL Corinna Reinecke Landtag Sachsen-Anhalt
Prof. Dr. Silke Satjukow Otto-von-Guericke-Uni- Magdeburg
Prof. Dr. Mathias Tullner Otto-von-Guericke-Uni- Magdeburg
Torsten Zugehör Oberbürgermeister Lutherstadt Wittenberg